Verschränkung

Was sagt mir die Tatsache, dass es Verschränkung gibt? Ganz einfach: Alles ist Eins, zwar in sich differenziert, aber Eins.

Doch wie können wir damit umgehen – und das nicht etwa „nur“ zu nutzen!? Wahrscheinlich beginnt es damit zu erkennen, dass wir mit „Dingen“ (was immer das auch ist) nur umgehen, sie aber definitiv nicht nutzen können.

Und genau darin steckt das „Problem“ – nämlich wie wir üblicherweise mit „Dingen“ umgehen. Genau genommen fängt es schon bei den „Dingen“ an. Ich spreche ja auch nicht – oder sollte das zumindest nicht tun – über meinen Blutdruck, als sei der ein von mir isoliert zu betrachtendes „Ding“.

Daher sollte ich auch nicht von „meinem“, sondern nur von „dem“ Blutdruck sprechen, sonst wird nur eine gedankliche Trennung aktiviert. Wie ich spreche, beeinflusst ja ganz maßgeblich, wie ich dann weiter denke.

Tatsächlich habe ich bisher die Einheit meiner Existenz gedanklich aufgedröselt in Knochen, Sehnen, Muskeln, Organe und Funktionen, die ich, wenn eines nicht so richtig funktioniert, mit Pillen wieder auf Vordermann zu bringen suchte. Dabei sind diese Medikamente, wenn ich es genau betrachte, nichts anderes als Krücken für meinen Geist.

Wenn beispielsweise mein Blutdruck nicht „rund“ läuft, dann läuft in Wirklichkeit mein Geist nicht „rund“, was ich wesentlich präziser an meinen Gedanken erkennen könnte als an dem Blutdruckmessgerät. Das Blutdruckmessgerät zeigt mir nur Symptome an, nicht aber die Ursache, die kann ich nur in meinem Denken erkennen.

Niels Bohr hat das als einer der Ersten erkannt, worüber er in einer intensiven Auseinandersetzung mit Albert Einstein war, was er so ausdrückte: „Alles, was wir wirklich nennen, ist aus Dingen gemacht, die nicht als wirklich betrachtet werden können. Wenn die Quantenphysik dich nicht zutiefst schockiert hat, dann hast du sie noch nicht verstanden.“

Es ist dabei gut zu erkennen, dass sein Verständnis von „Wirklichkeit“ noch das allgemein gebräuchliche war – das wir jedoch so langsam wirklich aufgeben sollten. Denn was normalerweise als unwirklich empfunden wird, ist genauso wirklich wie die „reale“ Welt. Die geistige Welt ist so wirklich wie die materielle, denn beide sind absolut real, wenn wir sie auch sehr unterschiedlich erleben.

Unsere langfristige Denksportaufgabe ist daher, diese beiden Bereiche, das Geistige und das Materielle, miteinander ineinander zu verschränken.

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