Sichtweisen meiner selbst

Was bin ich – ein Phänomen oder ein Wesen? Das setzt voraus, das eine vom anderen unterscheiden zu können.

Ein Phänomen bezieht sich auf eine Erscheinung oder ein Ereignis, das beobachtet oder erfahren werden kann. Es kann sich auf etwas Materielles oder Immaterielles beziehen, wie zum Beispiel ein Naturereignis, eine menschliche Handlung oder eine emotionale Erfahrung. Ein Phänomen kann auch als etwas betrachtet werden, das sich der menschlichen Wahrnehmung entzieht oder schwer zu erklären ist.

Ein Wesen hingegen bezieht sich auf eine existierende Entität, die eine bestimmte Identität und Eigenschaften hat. Es kann sich auf eine Person, ein Tier oder eine andere Form von Leben beziehen. Ein Wesen hat eine bestimmte Natur und kann als Individuum betrachtet werden.

Der Unterschied zwischen einem Phänomen und einem Wesen liegt also darin, dass ein Phänomen eine Erscheinung oder ein Ereignis ist, während ein Wesen eine existierende Entität mit einer bestimmten Identität und Eigenschaften ist.

Was ich also unter „Ich“ verstehe, ist geprägt von meinem Weltverständnis, was wiederum mein Selbstbild prägt. Daher ist mein Selbstverständnis ein Spiegel für mein Verständnis von der Welt. Wie ich die Welt um mich herum wahrnehme, bedingt, wie ich mich selbst verstehe – und umgekehrt!

Mein Alter, die Tatsache, dass ich männlich bin, dass ich ein Mensch bin, das und auch noch einiges anderes macht mich aus, gehört zu meinem Wesen. Bei meinem Gewicht oder dem Ausdruck in meinem Gesicht, auch bei meiner Gesundheit komme ich schon ins Stolpern.

Genau betrachtet ist das nicht stabil, also phänomenologisch. Kann also auch anders sein. Ein anderer kann zwar sehen, wie ich aussehe, das kann er beobachten und erfahren, doch er kann nicht sagen, dass ich deswegen so oder so wäre. Was ich (oder ein anderer wahrnimmt) ist also in der Regel phänomenal, gilt also nur für den Moment.

Was ich wahrnehme, sagt aber nichts über den oder die Wahrgenommene aus, weder über mich noch über einen anderen. Das ist und bleibt Spekulation, vor allem, was jemand denkt. Einschätzungen können stimmen, aber sie müssen es nicht. Und sie bleiben an der Oberfläche, gehen nie in die Tiefe.

Das aber ist erforderlich, um einen anderen (und sich selbst) verstehen zu können.