Die Welt, in der wir leben

Viele denken, sie lebten in der Welt. Doch tun sie das wirklich? Nur wenigen ist bewusst, dass sie ihre Welt selbst konstruieren, sie selbst denken, dass die Welt so sei, wie sie sie erleben. Doch das setzt voraus, dass man sich bewusst ist, wie wir die Welt überhaupt wahrnehmen können.

Jeder lebt in seiner eigenen Welt. Offensichtlich wissen wir jedoch, dass das nicht die wirkliche Welt ist. Doch statt zu erkennen, was wirklich ist, suchen viele die Antwort und Lösung in der Zweisamkeit und dem gemeinsamen Interesse. Sie leben gleichwohl weiter in ihrer eigenen Welt, nur mit dem Unterschied, dass diese Welt auch andere mit umfasst – sofern sie das gleiche Interesse teilen.

Nur selten kommen die Menschen in der Welt an wie sie ist, denn das verlangt, die Welt als untrennbar Eines zu erkennen, in der die Dinge nicht getrennt sind, sondern nur differenziert. Die wohl nur schwer zu beantwortende Frage ist, weshalb sich die Menschen selbst in der Regel über ihr Wissen über die Welt definieren, müssten sie doch eigentlich spüren, dass sie selbst ganz anders sind.

Nicht nur das, auch die Natur wird vielfach entsprechend des Wissens „behandelt“. Das ist – bisher – das mechanische Wissen der Physik Newtons, das die Vorstellungen von Aristoteles, Platon und Galilei abgelöst hat. Wahrscheinlich hat dabei das jeweilige Gottesbild eine große Rolle gespielt, was wiederum die Frage aufwirft, warum der Mensch Götter brauchte – um sich selbst in der Welt verorten zu können?

Alles nur eine Folge der Selbstbewusstheit? Vielleicht! Aber das hilft der Menschheit nicht weiter, denn es löst das Problem nicht. Eine Fliege kommt nicht aus dem Fliegenglas, wenn sie den Weg zurück nicht findet. Wir Menschen haben uns – bis auf wenige Ausnahmen – meines Erachtens in dem Fliegenglas des unzutreffenden Denkens verfangen. Hineingekommen sind wir durch unser vermeintliches Wissen über die Welt, das aber die Welt nicht korrekt abbildet, sondern nur Erscheinungen interpretiert.

Der Weg hinaus ist meines Erachtens nach definitiv Wissen – aber ganz sicher nicht das Wissen, das uns hineingebracht hat, sondern das Wissen, das wir heute über die Welt haben. Aber vielleicht ist der Weg in das Fliegenglas des unzutreffenden Denkens in Wirklichkeit nicht das Wissen, sondern die eigene Selbstbezogenheit. Geben wir die auf, gehen wir den Weg zurück, der uns einmal in das Fliegenglas brachte – und damit hinaus in die Freiheit.