Der Kosmos, Die Welt und ich

Es gibt keinen Ch’an, wenn ich es nicht Ch’an nenne. Und auch Quantenphysik gibt es nicht, wenn ich nicht darüber spreche. Nichts existiert, wenn es nicht in Beziehung zu etwas anderem steht.

Die Wirklichkeit prägt uns und zugleich erschaffen wir sie. Individuelle und kollektive Gedanken, Ereignisse, Erfindungen, Theorien oder Ideologien beeinflussen sich gegenseitig. Die Welt ist pluralistisch – und doch ist sie ein Ganzes. Das Motto eines wahren Pluralismus ist: Einer für Alle und Alle für Einen.

Leider führen Pluralismus, Diversität und Unterschiedlichkeit auch zu Ängsten, Misstrauen, Konkurrenz und Machtansprüchen. Diese negativen Begleiterscheinungen des Pluralismus würden abgeschwächt oder sogar verschwinden, wenn wir wahrhaftig verständen, dass wir uns alle gegenseitig brauchen, dass alles mit allem verknüpft ist.

Das, wozu ich einladen möchte, lässt sich so formulieren:

„Wenn einer allein träumt, ist es nur ein Traum.
Wenn viele gemeinsam träumen,
ist das der Anfang einer neuen Wirklichkeit.“

Der brasilianische Erzbischof Hélder Pessoa Câmara

„Du bist etwas, das das ganze Universum tut,
genauso wie eine Welle etwas ist,
das der ganze Ozean tut … „

Alan Watts

Das gilt es zu erkennen und zu begreifen, also anzunehmen. Damit beginnt es. Doch das ist noch nicht das Ende. Erst einmal muss ich die Regeln kennen, die für dieses Spiel des Lebens gelten, damit ich es spielen kann – und nicht nur Taubenschach spiele.